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25. März 2024Mainz, den 19. März 2024 – Am Dienstagabend diskutierten Experten im Kurfürstlichen Schloss in Mainz über die Forderung nach einer Hochschulausbildung für Gerichtsvollzieher. Die Veranstaltung wurde von den Landesverbänden Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und des Saarlandes des Deutschen Gerichtsvollzieherbundes (DGVB) organisiert.
Die Podiumsteilnehmer:
- Frank Haarer, Rektor der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen
- Prof. Dr. Nikolaj Fischer, apl. Professor an den Universitäten Frankfurt und Kassel
- Marc Schmitz, Präsident der UEHJ und UIHJ
- Prof. Dr. Wolf-Dieter Walker, Universitätsprofessor für bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Zivilprozessrecht
- Theresa Weiß und Moritz Meyer-Alber, Gerichtsvollzieher
- Peter Marchlewski, Moderator
Die Diskussion
In ihren einleitenden Worten plädierte die Vorsitzende des DGVB Hessen, Diana Olbrich für eine Reform der Ausbildung. Die Zeiten ändern sich, die Gesellschaft verändert sich und so sollte auch die Justiz den Anforderungen gerecht werden und die Ausbildung der Gerichtsvollzieher anpassen, die als Stütze im Rechtsstaat als letzte Instanz steht, so Olbrich. Ein Studium würde die Attraktivität des Berufs erhöhen und den Fachkräftemangel bekämpfen.
Die Diskussion wurde von Peter Marchlewski moderiert.
Frank Haarer plädierte für ein Studium, da die Aufgaben und Herausforderungen des Berufs komplexer geworden seien.
apl. Prof. Dr. Nikolaj Fischer betonte, dass die derzeitige Ausbildung nicht mehr zeitgemäß sei und den Anforderungen des Rechtsstaates nicht genüge.
Marc Schmitz verwies auf die Situation in Europa, wo Gerichtsvollzieher in den meisten Ländern ein Studium absolvieren müssen.
Prof. Dr. Wolf-Dieter Walker hob die Vorteile eines Studiums hervor, wie z. B. die Vermittlung von juristischem Wissen und Methodenkompetenz.
Theresa Weiß und Moritz Meyer-Alber berichteten aus ihrem Alltag als Gerichtsvollzieher und bestätigten, dass die Arbeit komplex und anspruchsvoll sei. Sie sprachen sich ebenfalls für ein Studium aus.
Fazit:
Frank Neuhaus, Vorsitzender des DGVB NRW, resümierte den Abend als inspirierend. Er betonte jedoch, dass die Anforderungen an die Gerichtsvollzieher stetig steigen, während die Gehälter stagnieren. Dies müsse bei der Diskussion um eine Reform der Ausbildung berücksichtigt werden.
Neuhaus zeigte sich überzeugt, dass eine Reform der Ausbildung eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schaffen würde. Sowohl erfahrene als auch neue Gerichtsvollzieher würden von einer zeitgemäßen und fundierten Ausbildung profitieren.
Entscheidend sei nun, dass der politische Wille für Veränderungen vorhanden sein müsse. Nur so könne die Ausbildung der Gerichtsvollzieher an die aktuellen Herausforderungen angepasst und der Beruf zukunftsfähig gemacht werden.
Hinweis:
Dieser Bericht ist eine Zusammenfassung der Podiumsdiskussion. Der vollständige Bericht wird in einer der nächsten Ausgaben der DGVZ erfolgen.